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Die Söldner zu Coeln in der Grundschule Köln Porz/Wahn

ein Blogeintrag von Otto von Ramstedt

Der heute beschriebene Tag ist ein besonderer, denn die Söldner wurden in die Grundschule geladen um den Kindern das Mittelalter näher zu bringen. Nach einer kurzen Begrüßung untereinander ging es auch schon um den Ablauf des Tages. Mitgebracht wurden diverse Schilde, Wimpel, Gewandung und andere Utensilien. Beim Betreten des Klassenraums war die Überraschung in den Gesichtern der Kinder gut zu erkennen. Das erste Wort ergriff unser Herr Hans von Gersdorff und begrüßte die Klasse mit einem kräftigen „Guten Morgen!“. Die Schüler erwiderten die Begrüßung, ganz gespannt was sie wohl erwartete.

Wir zeigten den Kindern Krüge und Becher, die von einem Töpfer auf Grundlage von Funden aus der Zeit nachgetöpfert wurden, Besteck und Geschirr, einen Scherenstuhl, den wir für die Lehrerin mitgebracht haben damit sie während der Vorstellung bequem sitzen konnte, gefolgt von einer kleinen Auswahl unserer verschiedenen Rüstungstypen. Horst von Buchenhain und ich trugen eine eher leichte Rüstung mit Gambeson und Beinlingen, Hans von Gersdorff eine mittelschwere Rüstung mit Kettenhemd mit Plattenschultern. Die schwereren Rüstungen trugen Jonathan der Prächtige mit einer Brigantine und Lucius Huttorp mit seiner Lamellenpanzerung. Zusätzlich trug jeder einen Helm und ein Paar Handschuhe. Dazu kamen dann die verschiedenen Waffen: Von Schwert, Dolch, Axt, Speer bis zum Steitkolben war alles vertreten. Die verschiedenen Schilde nicht zu vergessen, über die sich die Kinder später her machten um ihre Robustheit auf die Probe zu stellen. Kurz darauf berichtete Stephan Gryn, dass er verschiedene Gewandungen zum anprobieren dabei hat. Auf die Frage ob sich einige der Schüler einkleiden lassen möchten schnellten die Finger nur so in die Höhe, dass es schwer fiel eine Auswahl zu treffen. Alle waren mit großer Begeisterung dabei. Nach dem Ankleiden und weiteren Erklärungen von Stephan durften die Kinder den Söldner ihrer Wahl Fragen stellen. Wir berichteten davon das unsere Schwerter echt, aber nicht geschärft sind und es daher ungefährlich ist sie anzufassen, was viele gerne taten. Die Rüstung wurde ebenfalls ausgiebig auf ihre Widerstandsfähigkeit überprüft.

Die Zeit verging wie im Flug und wir gingen gemeinsam in den Schulhof um den kämpferischen Teil unseres Hobbys darzustellen. Auch diese Vorführung unterteilte sich in verschiedene Teilbereiche. Im Schulhof angekommen zeigten wir den Schülern eine Linie an der sie sich aufstellen durften um sich gefahrlos das Spektakel anschauen zu können. Zu Beginn mussten wir die Kinder nochmal ausdrücklich belehren, dass das nun Folgende nicht nachgemacht werden darf, da wir geübte Kämpfer sind und sehr intensiv trainieren um uns nicht in unnötige Gefahr zu bringen. Der mittelalterliche Schwertkampf unterliegt gewissen Regeln an die wir uns genau halten. Gefolgt von einer kurzen Erklärung der verschiedenen Angriffe, der Parademöglichkeiten, unserer Trefferzonen und der Tatsache das es keine einstudierte Choreographie sondern einen echter Kampf darstellt begannen wir.

Auftakt des Ganzen war ein Einzelkampf zwischen Horst von Buchenhain und mir, wir kämpften mit dem Schwert bewaffnet gegen einander. Gespannt schauten die Kinder zu und versuchten die Eindrücke in sich aufzunehmen. Danach begegneten sich Lucius Huttorp und Jonathan der Prächtige mit Schwert und Kleinschild. Dieser Kampf wurde unter den Klängen von „Blau-Weiß“ und „Rot-Gelb“-Rufen ausgetragen. Der darauf folgende Zweikampf ereignete sich zwischen unserem Herrn Hans von Gersdorff und Stephan Gryn, gerüstet mit Schwert und Großschild. Die Geräuschkulisse wurde immer lauter. Die vorletzte Vorführung war ein Linienkampf drei gegen drei gerüstet mit Schwert und diversen Schilden. Bei Linienkämpfen ist es oftmals sehr schwer das Geschehene vollkommen aufzunehmen, daher entschieden wir uns spontan aus dem Linienkampf ein kleines „Deathmatch“ zu machen, das dann Lucius Huttorp gewann.

Die Kinder hatten sichtlich Spaß was uns Unmengen Freude bereitete und nochmal darin bestätigt warum wir dieses Hobby ausüben. Der Tag erreichte mit dem gemeinsamen Gruppenbild dann sein Ende und wir verabschiedeten uns von der Klasse.