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Aktuelles

Oberwesel 2016: Freikampf

ein Blogeintrag von

Es hört sich an wie eine Erzählung, wie eine schöne Sage, aber alles was ich hier und jetzt schreiben werde ist wahr und beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Eindrücken. Ich hatte eine unvergessliche Zeit im wunderschönen Oberwesel. Und es schreit förmlich aus mir heraus, also muss ich es euch erzählen. Lest und staunt:

Seite an Seite mit dem erhabenen Rhein und großen Weinbergen, liegt Oberwesel. Ein kleiner beschaulicher Ort der alle zwei Jahre, über Pfingsten, ein großes Spectaculum veranstaltet. Damit schafft Oberwesel einen Markt, der bis jetzt alles was ich gesehen habe in den Schatten stellt. Zwischen der Burgmauer und dem Ufer des Rheines, lagerten die Söldner zu Köln, zu denen ich zähle. Das Lager war schön, die Stimmung innerhalb der Söldner aufgeregt. Denn es ist eine Ehre in Oberwesel vor Ort sein zu dürfen. Der lange Weg, die viele Vorbereitung, das Training... War es all das Wert? Gemischte Gefühle und Aufregung, alles floss beim Aufbauen und den letzten Vorbereitungen in Oberwesel mit ein. Morgens erwachte man und es herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Man Frühstückte mit den Anderen und man besprach die letzten Dinge vor der großen Kampfprobe, die vor Publikum stattfinden würde. Nicht lange und man steckte in seiner Rüstung, wenig Sicht, schwere Panzerung, man war nun der Ritter, der Krieger und unter dem Helm zog man schwer die Luft ein, während man den Anderen in die Stadt folgte. Immer dem blau weiß vor sich folgend.

Das erste woran ich mich noch genau erinnere, ist wie ich durch meinen Helm hindurch die vielen bunten Fahnen sah, die über meinem Kopf im Wind wehten. Die Musik und die Freude der Leute, die beim Einmarsch mit dabei waren. Alles war so anders und das lag bei weitem nicht nur an der eingeschränkten Sicht meines Helmes. Von den vielen verschiedenen Gerüchen, den engen Gassen geschmückt mit Fahnen und Banner, den vielen Stände die unseren Weg säumten, bis zu dem rutschigen und mit Stroh bedecktem Kopfsteinpflaster, war die Atmosphäre einfach einzigartig. Man durchschritt ein Tor zu einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit. Einer Zeit wo das hier und jetzt einfach endete und man scheppernd wie man in seinem Rüstzeug war, voran durch die Gassen schritt, immer den bunten Fahnen hinter her. Jubel und freudige Zurufe bis zum Schluss, Freude die man spüren konnte, Freude die einen mitriss und einem regelrecht unter die Haut ging.

Nun standen wir an Ort und Stelle, bereit zu zeigen was wir konnten, wofür wir trainiert hatten. Freude und Erwartungen verwandelten sich in eine Mischung aus Anspannung und dem starken Willen hier und jetzt sein Beste zu geben. Die ersten Kämpfer, das erst auf schreien des Metalls unter den Hieben der Schwerter. Das Echo unter dem Helm, die Bewegung der Anderen, der erst der zu Boden ging und die „Buh!“ Rufe des Publikums. Jubel für den Gewinner! Der Tanz ging weiter, immer bis jemand auf den Boden lag. Für mich ein besondere Feuertaufe, meinen Kampfwillen ganz und gar unter Beweis zu stellen. Mich zu behaupten, aber auch einstecken zu können. Der Jubel und das Buh! Jeder Moment im Kampf war ein Genuss! Drei Tage des Kämpfens auf Bühne und Marktplatz! Manchmal war ein wenig Schau dabei, denn Spaß und Freude gehören genauso dazu wie Anstrengung und Siegeswille! Auch unter Helmen darf gelächelt werden!

Ich war überwältig von diesem Markt, es war Anstrengend und Kräfte raubend, aber nach diesen überragenden drei Tagen wusste ich, dass jeder Schweißtropfen, jeder Kampf, jeder Schwung mit dem Schwert es einfach nur Wert waren. Es war ein einzigartiges Erlebnis, welches ich zu jeder Zeit wiederholen würde! Ein Wochenende für den Ritter gemacht!