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Gewandungswanderung „Schwarzpulver unverdhünnt“

ein Blogeintrag von Stephan Gryn

Am 17.04.2016 trafen sich ein Haufen mittelalterlich Gekleideter auf dem Wanderparkplatz „Große Heide“ bei Odenthal Neschen. Los ging es um 10 Uhr morgens mit 20 Personen bei Hagel und Graupelschauer, aber richtige Mittelalterfans lassen sich davon nicht beirren. Unterwegs stießen noch die letzten Mitwanderer hinzu. Die Imkerin der Veranstaltergruppe „Vita Historica“ war mit Familie und den zwei Island Ponys Glenna und Halldor gekommen. Diese wurden direkt von zwei unserer Mitglieder erobert und die Reise konnte weitergehen.

Jetzt ging es rauf und runter, an Bächen und dem großen Dhünnstausee vorbei, eine wirklich sehr abwechslungsreiche Strecke.

Nach ca. 5 km kamen wir in ein Tal mit Wassergräben, Stauteichen und Mauerresten. Die letzten Zeugen eines Industriegebietes (ca. 1500 bis 1900) in dem über Jahrhunderte mit Holzkohle aus Meilern und wasserkraftbetriebenen Maschinen Schwarzpulver hergestellt wurde. Obwohl die Natur in den letzten 100 Jahren sich das Tal zurückerobert hat, konnten wir dennoch viel vom Aufbau der Anlage erkennen. Zum Beispiel wie das Wasser gezielt zu den einzelnen Wassermühlen geleitet wurde. Auch sind überall noch die Erdwälle zu sehen, die die einzelnen Produktionsstellen von einander getrennt haben, um die Nachbargebäude vor einer Pulverexplosion zu schützen.

Eine kleine Pause wurde auf einen schönen Wiese nach ca. 8 km eingelegt, wo die Pferde sich Ausruhen und Fressen konnten. Natürlich haben auch wir so einige mittelalterliche Köstlichkeiten verspeist. Leichte Unruhe gab es als zwei Moutainbiker herangeschossen kamen, stutzen, bremsten und cool auf uns reagierten: „Wir kommen aus der Zukunft!“ Lachend und grüßend sausten sie weiter. Und wie es ist, wenn man sich vom Wetter nicht abhalten läßt, begrüßte uns nun auch die Sonne. Bald ging es weiter, jetzt eroberten unsere jüngsten Teilnehmer die Pferde.

Langsam näherten wir uns dem Ende der Wanderung nach schönen und kurzweiligen fünf Stunden und 14 km Wanderstrecke. Auf der Pferdewiese unserer Ausrichter, gab es einen schönen Abschluss unter dem aufgebauten Sonnensegel mit den wunderbaren Sitzbänken. Nachdem das Feuer brannte wurden die Stockbrote bereit gelegt und die Suppe zum Köcheln gebracht, so daß wir uns alle stärken konnten.

Dabei waren die Wanderlustigen der Gruppen: Vita Historica mit Glenna und Halldor, Rubicundi Rheni und das Vuohsvolk, die Söldner zu Coeln und der Freie Haufen zu Krinvelde

Einen besonderen Dank wollen wir an die Organisatoren der Wanderung Silke und Thomas Fischer geben, es war einfach herrlich!