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Quitten

ein Blogeintrag von Agnes von Villa Walda

Der Winter ist da und somit auch das Ende der Lagersaison 2016. Doch wer glaubt dass in dieser Zeit nichts getan wird irrt sich.

Wir haben vor ein paar Wochen einen großen Korb mit reifen Quitten geschenkt bekommen, diese wurde freundlicherweise von einem Nachbarn unseres Vorsitzenden zur Verfügung gestellt. Schnell war die Idee gefasst diese zu allerlei leckeren Sachen zu verarbeiten. Da die Quitte eine sehr alte Kulturpflanze ist, die leider in Vergessenheit geraten ist, wollten die Köchinnen viele verschiedenen Zubereitungen ausprobieren. Schnell waren einige Rezepte überlegt und die Arbeit konnte losgehen.

Als erstes sollte eine klassische Marmelade mit Quitten und Äpfel gemacht werden. Hierzu werden die Quitten vom Flaum befreit, geschält, entkernt und in Würfel geschnitten und dann in einem großen Topf mit etwas Wasser aufgekocht, so dass sie weich werden. Danach mit etwas Zimt, Sternanis und Vanille verfeinert. Nach dem Pürieren waren dreizehn Gläser mit Marmelade fertig.

Als nächstes wurde versucht einen Likör herzustellen. Hierzu werden die Quitten wieder geschält, in Würfel geschnitten und mit heißem Wasser übergossen. Nach dreißig Minuten Ziehen werden die Quitten aus den heißen Wasser genommen und in einen großen Behälter gefüllt. Übergossen werden sie dann mit einer Flasche Korn. Zum Süßen wird Kandiszucker dazu gegeben. Wir sind gespannt wie sich der Likör bis zum ersten Lager im neuen Jahr entwickelt. Es wurde auch eine Flache mit Quitten und Met sowie eine Flache mit Quitten und selbstgemachtem Runa angesetzt.

Die nächsten Quitten sollten klassisch eingemacht werden. Die Quitten werden dafür in Scheiben geschnitten und einmal kurz aufgekocht, so dass sie etwas gar werden aber immer noch bissfest sind und werden dann in die Einmachgläser verteilt. Danach muss der Sud gemacht werden. Das Kochwasser in dem auch der Saft der Quitten enthalten ist wird noch mit Weißwein und Apfelsaft verfeinert und einmal aufgekocht. Nachdem alle Gläser mit diesem Fond bedeckt wurden, werden diese dann geschlossen. Bei zwei Gläsern wurde zusätzlich noch Sternanis und Zimtstangen dazu gegeben. Damit waren so gut wie alle Quitten verbraucht. Am nächsten Tag wurden die restlichen Quitten verarbeitet.

Enid machte aus ihren letzten Quitten noch Gelee sowie Sirup. Hierbei schnitt sie nochmal alle restlichen Quitten in Würfel und kochte sie dann einmal auf so dass sie weich wurden. Danach wurde ein Tuch über einen Topf gespannt und die Quittenmasse auf dieses Tuch gegeben, so dass der Saft abtropfen konnte. Über Nacht hatte sich eine beachtliche menge Flüssigkeit im Topf gesammelt. Der Rest wurde nochmal sorgfältig ausgepresst das auch kein Tropfen zurück blieb. Dann wurde ein Teil nochmal gut aufgekocht und mit Geliermittel gebunden. Der Rest wurde in Flaschen abgefüllt und gezuckert.

Agnes machte Quittenkonfekt aus ihren restlich Quitten, dabei wurden die Quitten in Wasser und Rotwein gekocht, so dass sie zerfielen, sowie mit Zimt verfeinert. Nachdem die Flüssigkeit abgetropft war, wurden die Früchte zu einem feinen Brei püriert. Unter die Masse wurde dann Geliermittel gehoben damit eine zähe Masse entstand. Diese Masse wurde auf ein Blech mit Backpapier gegossen und wird dann mehrere Wochen getrocknet. Nachdem die Masse an Flüssigkeit verloren hat kann man sie zurechtschneiden, zum Beispiel in kleine Rauten, die dann in Zitronenpulver gewälzt werden. Fertig ist dieses kleine süss-saure Konfekt.

Somit waren nur noch zwei Deko-Quitten übrig.